Das Musikdrama „Licht“ nach einem Text von Hans Lampalzer und in der Musik von Oliver Ostermann entstand in den letzten 18 Monaten und ist ein musikalisch impovisatorisches Musikdrama.
Durch musikalisch nicht definierte Gesangsstimmen unterscheidet sich jede Vorstellung von den anderen in der musikalischen Darbietung und wird dadurch jedesmal in gewisser Weise anders und somit unikat.
Richard Wagner schrieb in „Oper und Drama“:
„ Der Irrtum in dem Kunstgenre der Oper bestand darin, daß ein Mittel des Ausdruckes (die Musik) zum Zwecke, der Zweck des Ausdruckes (das Drama) aber zum Mittel gemacht war,“
„ »Hat sich der Dichter dem Musiker und der Musiker dem Dichter gegenüber zu beschränken?«
Die Freiheit des Individuums hat bisher nur in einer – weisen – Beschränkung nach außen möglich geschienen… Die Ausübung dieser Tugend war entweder eine despotisch erzwungene – somit also ohne das Verdienst der Tugend, wie es gedacht wurde; oder sie war eine notwendig freiwillige, unreflektierte, und dann war die ermöglichende Kraft nicht der selbstbeschränkende Wille, sondern – die Liebe. …Die Liebe aber führt jenen gedachten Erfolg in unermeßlich erhöhtem Maße herbei, denn sie ist eben nicht Selbst Beschränkung, sondern unendlich mehr, nämlich – höchste Kraftentwickelung unsres individuellen Vermögens – zugleich mit dem notwendigsten Drange der Selbstaufopferung zugunsten eines geliebten Gegenstandes.
Wenden wir nun diese Erkenntnis auf den vorliegenden Fall an, so sehen wir, daß Selbst Beschränkung des Dichters wie des Musikers in ihrer höchsten Konsequenz den Tod des Dramas herbeiführen, oder vielmehr seine Belebung gar nicht erst ermöglichen würde. …Beschränken sich Dichter und Musiker nun gegenseitig aber nicht, sondern erregen sie in der Liebe ihr Vermögen zur höchsten Macht, sind sie in der Liebe somit ganz, was sie irgend sein können, gehen sie in dem sich dargebrachten Opfer ihrer höchsten Potenz gegenseitig in sich unter – so ist das Drama nach seiner höchsten Fülle geboren. –“
In Anlehnung an Wagners „Oper und Drama“ steht im Vordergrund der Gestaltung der Darsteller auf der Bühne der Inhalt des Textes und des Dramas und dessen emotionale Darbietung. Die musikdramatische Gestaltung des Textes ist im emotionalen Affekt der Darstellung des Textes nicht an musikalische und rhythmische Zwänge gebunden sondern frei in seiner musikalisch emotionalen Umsetzung.
Die Musiker im Orchester interpretieren die Musik des Komponisten mehr als eigenständiges musikalisches Werk denn als Begleitung der Sänger auf der Bühne und musizieren die Partitur ohne ihre Aufmerksamkeit in der künstlerischen Gestaltung auf die Darsteller auf der Bühne zu richten.
Kein Teil erhebt die Vorherschaft über den Anderen und so existieren beide Teile, Musik und Drama gleichberechtigt nebeneinander und formen doch gemeinsam ein Ganzes.
Im Moment befinden wir uns in der Planungsphase der Uraufführung!!!
